OUTFIT: IM KONTRASTREICH

Ein Look aus längst vergangener Zeit – fotografiert von Patrick Schwalb …

Polka Dots, Bubikragen, Bikerjacke, Netzstrumpfhose, Overknees und natürlich ein Hut. Kostümhistorisch verhält sich dieses Outfit ein bisschen so, als würde man Indianerkleidung mit Cowboy Accessoires kombinieren. In der Mode ist alles erlaubt. Amerikanische Ureinwohner haben sich visuell mit ihren Feinden aus dem wilden Westen vertragen, genau so wie unschuldige Pünktchen einwandfrei mit verruchten Elementen funktionieren. Für mich sind es genau die Kontraste, die ein Outfit stimmig machen.

Feminine Silhouetten – maskuline Elemente

I have this thing with Kopfbedeckungen. Wer mich kennt stellt fest, dass ich in den seltensten Fällen ohne Hut, Mütze und Co. aus dem Haus gehe. Warum das so ist, das weiß ich nicht genau. Eine Gewohnheit mit ästhetischem Antlitz. „Das Wort Hut stammt vom mittelhochdeutschen ‚Huot‘ ab und bedeutete ursprünglich Decke oder Schutz (im Sinne von Obhut).“  In diesem Sinne ist der Hut ein Wohlfühlelement, das vor allem in den 20er und 30er Jahren eher dem männlichen Geschlecht zugeteilt war. Alle Herren trugen Hüte, immer und überall. In dieser Zeit war der Hut nicht nur Trend, sondern vor allem ein Statussymbol.

Alles an diesem Outfit ist ein Zitat längst vergangener Zeit.

Jedes Teil spricht für sich, erzählt eine Geschichte und ergibt in Kombination einen neuen Zusammenhang. Mein Outfit ist wie ein textiles Zusammentreffen von Mini Mouse, Marylin Monroe, Marlon Brando und Madonna. So verrückt und abwegig das auch klingt, aber die richtige Dosis ist alles im Leben. Vor allem in Sachen Mode.

Zum Beispiel würde ich die Netzstrumpfhose in Verbindung mit den Overknees (ohne das figurferne und eher zünftige Kleid mit der Bikerjacke) nicht tragen. Es sei denn es ist Halloween, eine nuttige Mottoparty oder ein ähnlicher Anlass. Erotische Assoziationen muss man im Alltag nicht unnötig auf die Spitze treiben, denke ich. Feminine Reize in allen Ehren, aber es ist wichtig die modische Balance zwischen Reiz und Realität zu finden. Eine Gratwanderung, die schnell nach Hinten losgehen kann. Wenn man – ähnlich wie bei Make-up – zu viele „Hingucker“ einbaut, kann selbst das teuerste Outfit billig aussehen. Manchmal ist eben weniger doch mehr.

Lederjacke: The Kooples
Kleid: Saint Laurent
Netzstrumphose: Wolford
Rucksack: Stella McCartney
Hut: Stetson
Overknees: TK Maxx

© Patrick Schwalb



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