KUNST: FEMINISTISCHE FOTOGRAFIE

Warum es die Erde retten kann, wenn Männer Frauenkleidung tragen …

„Auf der Erde herrscht zu viel männliche Energie!“ ist eine Kernaussage der Künstlerin Manuela Gangl, die unter dem Synonym „Frau Planet“ auftritt. Die Fotografin, Performance- und Videokünstlerin beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Ungleichgewicht der Geschlechter. Indem sie Männer am liebsten in Frauenkleider steckt, deutet sie darauf hin, dass es den Herren der Schöpfung an Weiblichkeit fehlt.

Geprägt von Kapitalismus, Leistung, Fortschritt, Wachstum und Aggressivität geht unsere Erde langsam aber sicher zu Grunde. Männliche Attribute sind es, die dafür verantwortlich sind, dass unser System nicht länger funktioniert. Die Fotografien von Frau Planet schaffen einen Ausgleich zu unserer Kultur, in der männliche Werte trotz ihres allmählichen Versagens noch propagiert werden. Sie zeigen Männer in Kleidern, mit aufwändigen Frisuren, funkelnden Accessoires oder High-Heels.

Bewusst provokant inszeniert, lösen die Bilder im Betrachter Irritationen aus und beweisen somit, wie eingefahren und starrsinnig die eigene Vorstellung von Männlichkeit ist. Frau Planet will mit ihren Werken folgendes ausdrücken:

„Ich möchte gerne, dass (Hetero-) Männer Röcke tragen. Das wäre nämlich ein Zeichen für Respekt und Wertschätzung und würde Weiblichkeit nicht als Zeichen von Schwäche und Verlust von ach so starker (=zerstörerischer) Männlichkeit darstellen. Es wäre eine Chance und Bereicherung der männlichen Identität. Ich denke, dass viele Männer in unserer Gesellschaft unter Leistungsdruck und dem Druck, stark sein zu müssen, leiden. Ich habe das Gefühl, dass Männer glücklicher sein werden, wenn sie mit Hilfe der weiblichen Qualitäten zum Beispiel ihre Beziehungen verbessern und Entspannung mehr wertschätzen lernen. Das bedeutet auch, dass man(n) das Leistungs- und Profitorientierte ein Stückweit verneinen muss, zugunsten der Zeit für sich selbst und für andere Menschen. Männlich-Sein heisst nicht Kriegführen und Töten. Männlich-Sein heisst nach meiner Definition Leben schützen – und das nicht auf Kosten anderer.“

Frau Planet

Sinnbildlich gesprochen ist ihre feministische Fotografie ein Weckruf an die noch immer schlummernde Emanzipation des Mannes. Seit Jahren drückt diese den Wecker auf Snooze, um bloß nicht aufstehen zu müssen. Metaphorisch gesprochen hat da jemand echt verpennt und drückt sich vor der Arbeit. Das ist aber keine gute Moral, ihr lieben Leistungsorientierten!

Es ist zwar noch nicht zu spät, aber höchste Zeit: Gefühle, Weichheit, Ruhe, Innerlichkeit, Entspannung und auch Nachhaltigkeit sollen nicht länger nur weibliche Attribute sein. Die Zukunft, unsere Welt – sie schreit danach.

„The energies of yin and yang are out of balance. Too much yang, the energy of the masculine principle, and not enough Yin, the energy of the feminine principle has placed the earth in danger. Because women are the natural reservoirs of Yin for the planet, they must be empowered. It is time for this planet to return to harmony and for this, women must lead“.

Sharon McErlane, The Grandmothers Speak

Die Unverhältnismäßigkeit von Yin und Yang, von der Sharon McErlane spricht, ist vielleicht das größte Problem, was die Menschen haben. Ein wahnsinnig spannender Ansatz, der spirituell und weltlich zugleich ist. Als vor 20.000 Jahren der Mann die Frau unterwarf sind die Energien seither aus dem Gleichgewicht geraten. Eine Reduzierung auf das Mütterliche und auch die Taubisierung der Sexualität durch Religionen und das wachsende Patriarchat, ließ die weibliche Energie auf ein Minimum schrumpfen.

Auch die Männer haben so ihren innewohnenden Anteil der femininen Energie unterdrückt, indem sie sich nur noch auf ihren Verstand und das Kräftemessen konzentrierten. Das Zeitalter des EGO’s war geboren. Doch glücklicher weise löst sich diese Beschränktheit des dreidimensionalen Verstandes auf, denn wir befinden uns mitten im kollektiven Sprung in das vierdimensionale Bewusstsein.

Liebe Boys, packt eure Schwänze ein! Die femme-vibes sind jetzt an der Reihe – schließlich müssen wir das Ding hier retten!

@Manuela Gangl 



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