VIBERKRAM: #METOO MUCH INFORMATION
Die mit Abstand schwindelerregendste Aussage zur #MeToo Debatte aus der Zeit kann ich leider nicht umkommentiert lassen …
Frauen sind Opfer und Männer sind Schweine. Eine wahnsinnig überspitzte Annahme. Es ist nahezu klischeekelhaft, wie Menschen versuchen Menschen in Schubladen zu sortieren. Egal worum es geht, Ordnung muss sein. Willkommen im vollgestopften Schrank der Stereotypen.
Sexismuss das sein?
Nein. Der Meinung ist auch die Autorin des aktuellen Zeitartikels „#OhneMich“. Frau Kuchler bietet ihren Lesern jedoch eine fragwürdige Lösung für das Problem an: „Solange sich Frauen als das schöne Geschlecht gerieren, bleibt die #MeToo-Debatte oberflächlich. Modedesigner, Politiker, Schulen: Helft mit, Ungleichheit abzuschminken!“ Die Soziologin sieht es als selbstverschuldete Eigenleistung des weiblichen Geschlechts, wenn Männer sich an ihnen vergreifen. Daher der Vorschlag die biologischen Gegebenheiten zu vertuschen, Make-up, Highheels und Co. in den Müll zu werfen und der Weiblichkeit den Gar auszumachen. Wenn Männer sich nicht figurbetont anziehen oder schminken, wieso sollten Frauen das tun?
Ja, wieso sollten Frauen das tun? Meiner Meinung nach ist die optische Verschönerung nichts was der Gleichberechtigung und gesundem Feminismus widerspricht. Im Gegenteil. Wer sich schön findet ist selbstbewusst und stark. Wer stark ist, kann kein Opfer sein. Das wäre jedenfalls meine Logik zu der äußeren Erscheinung einer Frau. Ich kann da nur von mir ausgehen, aber wenn ich aufreizend angezogen bin fühle ich mich eher überlegen und dominant. Teilweise mache ich die Erfahrung das es auf Männer einschüchternd wirkt, wenn Frauen aufgestylt sind. #MeTooSexy
Das Problem ist nicht WIE Frauen aussehen, sondern WAS sie ausstrahlen.
Jetzt wird die Debatte nämlich kompliziert, liebe Frau Kuchler. Sie lässt sich nicht auf ein paar kommunistische Grundsätze und Schuluniformen reduzieren. Die simplifizierte Annahme, man müsse sich als Frau dem unbändigen und animalischen Mann anpassen um sich zu schützen, wird unserer Gesellschaft nicht helfen. Ziel ist es doch, sich näher zu kommen, anstatt sich weiter abzugrenzen, indem man sich auf der Suche nach einem Schuldigen im Kreis dreht.
Abgesehen davon würde ich gerne mal wissen, wo diese ganzen zurecht gemachten Frauen in Highheels bitte herumlaufen? Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich vor allem eine eingeschüchterte und unscheinbare Masse. Ich würde mir wünschen, die Welt wäre eine Catwalk mit stolzierenden Powerfrauen in figurbetonten Kostümen. Hallo? Doch die Realität zeigt das komplette Gegenteil.
„Die Zeit ist reif, die Männer sind es nicht.“
Wir bewegen uns in einem Kosmos, der auf dem Prinzip der Polarität aufgebaut ist. So wie Tag und Nacht, Ebbe und Flut, gut und böse, sind Mann und Frau auch zwei Gegenpole. Beide haben ihre Stärken und Schwächen und könnten sich theoretisch perfekt ergänzen. Es gibt keinen mir ersichtlichen Grund daran etwas gut oder schlecht zu finden. Es ist wie es ist.
Zu diesem Thema empfehle ich immer sehr gerne das Buch „Das Schweigen der Männer“ von Dasa Szekely. Sie beschreibt sehr einfühlsam und gleichermaßen humorvoll warum wir (Männer und Frauen) uns auf verschiedenen „Planeten“ befinden und was man(n) tun kann, um aus der Krise des Missverstehens wieder heraus zu kommen. Sie zeigt auf, wie man die Rollenbilder neu definieren kann und warum es aktuell weniger die Aufgabe der Frau ist sich weiter zu entwickeln.
Deshalb, liebe Damen, lasst euch nicht einreden ihr müsstet euch abschminken, einschränken oder verstecken, um respektiert zu werden. Wenn ihr Lust habt euch heraus zu putzen, tut es und wenn nicht, dann nicht. Es ist nicht unsere Aufgabe etwas zu verändern – die Männer müssen aus ihrem Traum(a) erwachen!
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