FESTIVAL TIME: SPRICHST DU PALAPPANESISCH?

Wer sich schon immer gefragt hat was wohl „wie spät ist es?“ auf palappanesisch heißt, mehr über galaktische Freiräume, sprachlose Dialoge und konstruktives Chaos wissen möchte, der sollte diesen Text über das Moyn Moyn Festival lesen …

Moyn Moyn und willkommen in einer neuen Dimension!

Die Zeiten in denen ein Tag 24 Stunden hatte sind vorbei, jetzt geht es nur noch um das Gefühl, die persönliche Empfindung und das was wir daraus machen. Das Moyn Moyn Festival in Oyten hat sich an diesen neuen Rythmus angepasst und lässt seine Besucher jetzt zum zweiten Mal zu Zeitzeugen einer neuen Ära werden.

Deshalb erübrigt sich auch die Frage nach der Uhrzeit. Diesen Satz gibt es auf Palappanesisch* nämlich nicht. Stattdessen fragt man nach dem Befinden, wie es einem geht oder was man benötigt. Die Zeit ist dabei relativ (egal). 

 

Per Anhalterlosestrümpfe durch die Galaxie

 

Die limitierte Stückzahl an Festivaltickets sorgt dafür, dass 3000 gefundene Seelen ungestört ihr Glück (ver-)suchen können. Ehe man sich versieht wird ein gewöhnliches August Wochenende zum mikrokosmonautischen Erlebnis. Und ich mitten drin. Per Anhalterlosestrümpfe durch die Galaxie und noch viel weiter. So weit, bis man sich nur noch im Kreis dreht und sein Glück nicht fassen kann.

Dumpfe Bässe dröhnen, umso näher man ihnen kommt desto ferner steht einem der Sinn nach dem normalverbrauchten Leben. Hier und da, jetzt und nie, alles zu seiner gleichen Zeit und doch irgendwie. In stumpf stampfender Totalschadenfreude darüber, dass man weder Zeit noch Raum begrenzen muss, ohne Smartphone, Uhr und Termindruck, leben wir den Moment. Und der ist laut, ein bisschen monoton, aber von detailverliebter Gestaltung und bezaubernden Seelen umgeben. 

 

Im Gleichschritt hedonistischen Eskapismus zelebrieren

 

Die Frage ist nicht was, sondern wie man etwas sagst. Oft benötigen wir keine Worte, um uns auszudrücken. Es reichen geschlossene Augen, seliges Lächeln, ein dreieckiger Hut auf dem Kopf und ein Bier in der Hand, um den Mitmenschen zu signalisieren: Ich bin nicht zum sprechen hier. Worüber auch, wir sind doch eh der selben Meinung.

Auch ohne die Menschen persönlich zu kennen weiß man einfach, sie sind Gleichgesinnte. Es gibt keine schrägen Blicke, kein Gedrängel und keine schlechte Laune. Jeder ist so wie er mag, wird dabei respektiert und integriert. Alle wollen hier einfach ihr Wochenende genießen und im Gleichschritt hedonistischen Eskapismus zelebrieren. 

„Wo Scheitern noch als Tugend gilt und Unterschiede zu Gemeinsamkeiten werden, da sind wir zu Hause. Auf einem Floß aus Pflichtgefühl und Treibgut für flackernde Facetten und vogelfreie Wagnisse.“

Jeder, der insgeheim weiß, dass es Leben auf anderen Planeten gibt, der mit einer gewissen Spiritualität erfüllt ist, dem klar ist, dass Massentierhaltung falsch und das System korrupt ist und allen Menschen, denen ihre Gesundheit und das Wohl der Welt wichtiger ist als Karriere, Macht und Status – der wird sich auf dem Moyn Moyn zuhause fühlen. Denn hier gibt es Ufos, spirituelle Workshops, veganes Essen und eine allgemein bodenständig und liebevolle Community, die darauf achtet, dass weder Sex- noch Rassismus Platz finden. 

Apropros Heimat, für mich war dieses Festival zusätzlich besonders, da ich offiziell das erste Mal zelten war. Ein kleines Wochenendhaus aus regenfestem Stoff aufzubauen und sich selbst zu versorgen macht anscheinend doch mehr Spaß, als ich für möglich gehalten hätte. Obwohl das Wetter nicht wirklich auf unserer Seite war und wir verhältnismäßig viel Zeit im Zelt verbringen mussten, habe ich es sehr genossen. (Aber auch bestimmt nur, weil ich kuscheln konnte. <3 )

 

[ WERBUNG ] Kooperation mit www.bierselect.de

Die Camping Vorbereitungen drehen sich, abgesehen von der Zeltausrüstung, Lammfellen, Lichterketten und wettertauglicher Kleidung, vor allem um die flüssig Nahrung. In Kooperation mit www.bierselect.de hatte ich an diesem Wochenende einen ganz speziellen Biervorrat dabei: Werner’s Bölkstoff.

Wer mich kennt weiß, dass ich so ungefähr den kompletten (ersten) Werner Film auswendig und mit Dialekt mitsprechen kann. Dennoch war es mir bislang nicht vergönnt das originalgetreue Bier aus dem Comic zu probieren. Ich wusste bis dato nicht einmal, dass das Bier überhaupt gebraut und nicht nur gezeichnet wird. Und mal ehrlich: Es schmeckt ausgezeichnet! 

Doch nicht nur der Bölkstoff ist ein Geheimtipp, es gibt nämlich allerlei Biere, die ich ohne den Onlineshop Bierselect nie ausfindig gemacht hätte. Denn das Sortiment besteht aus Bierspezialitäten kleinerer, lokaler oder regionaler Brauereien in Deutschland, die es im normalen Supermarkt nicht zu kaufen gibt.

Wem also der Sinn nach Abwechslung steht, der sollte sich die Bierpakete im Shop genauer ansehen. Zu jeder Jahreszeit, bestimmten Mottos und Events findet man hier eine individuell zusammengestellte Auswahl, die man selber ausprobieren, genießen oder auch gut verschenken kann. Geburtstage, Weihnachten oder natürlich der Vatertag sind beliebte Anlässe, um Bierkenner mit einer Vielfalt von Pilsner, Hellen, Dunklen, Weizen, Ales oder Craftbieren glücklich zu machen. So bekommen kleine Brauereien endlich mal die Aufmerksamkeit und Unterstützung, die sie verdienen. Ich denke, man sollte eh mehr regionale und handgemachte Produkte verwenden, anstatt immer die selbe Massenware zu konsumieren. 

Also Proooouhst, meine Freunde!

 

          

*Palappanesisch ist eine Fantasiesprache, die aus Schriftzeichen bestehen, die auf dem „Speciale“ Floor des Festivals benutzt wurden, um den Anschein von Vandalismus zu erwecken. 



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